25 Jahre Gemeindehaus Müncheberg 1990-2015

Nach dem Krieg kam eine gläubige Bauernfamilie nach Müncheberg. In den 50er Jahren bauten sie sich im Tempelberger Weg ein kleines Siedlungshaus und luden Nachbarn und andere, die auf Gottes Wort hören wollten, zu sich ein. Alle drei Wochen gab es Stubenversammlungen, die von einer Baptistengemeinde aus Berlin betreut wurden. Sechs bis acht Geschwister und Freunde kamen zusammen. Zum Teil heimatlose Flüchtlinge aus der Neumark, der Weichselgegend, Ostpreußen und Bessarabien (heute Moldawien) trafen sich dort. Die kleine Baptistengruppe war dem evangelischen Pfarrer nicht unbekannt und die Allianz-Gebetswoche wurde gemeinsam gestaltet. Anlässlich einer solchen Woche machte der damalige Pfarrer den Vorschlag, die regelmäßigen Stubenversammlungen in die Bonhoeffer-Kapelle (das Gemeindehaus der evangelischen Kirche in der Hinterstraße) zu verlegen. Da wäre dann die Hemmschwelle für die eingeladenen Gäste nicht so groß.

Wir waren gern damit einverstanden. Der Vorraum der Kapelle reichte für unsere Gottesdienste aus. Fast 30 Jahre haben wir die Gastfreundschaft der evangelischen Kirche in Anspruch nehmen dürfen, wofür wir dankbar waren.

Unsere anfänglich erwähnte Bauernfamilie musste die Landwirtschaft aufgeben und LPG-Mitglied werden. Stall und Scheune waren nun leer und dem Familienvater kam der Gedanke: „Unsere Scheune müsste mal ein Gotteshaus werden, wo Früchte für Gott geerntet werden.“

Im Herbst 1987 begann dann tatsächlich der Bau unseres Gemeindehauses. Nachdem alle Vorarbeiten, Zeichnungen usw., geklärt waren, rollten die ersten LKW mit Steinen an, die alle mit der Hand entladen und aufgeschichtet werden mussten. Mit kleinen Schritten ging es weiter, manchmal mit sehr kleinen und ermüdenden. Aber „Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig“, das haben wir erlebt. Das Bauen zu DDR-Zeiten war Knochenarbeit, zumal in Eigenregie. Von solcher Technik wie heute konnten wir nur träumen. Aber gerade in dieser Zeit erlebten wir die meisten Wunder und Gebetserhörungen. Gott ließ uns nicht hängen.

Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit konnte im März 1990 das Gemeindehaus mit einer frohen Feier eingeweiht werden. Genau wo jetzt der Versammlungsraum ist, war die Tenne, im heutigen Treppenbereich war der Stall für Kühe, Schweine, Pferd und Geflügel und im jetzigen Eingangsbereich wurden Getreide oder Stroh und das Heu gelagert.

Seit 25 Jahren dürfen wir es nun zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen nutzen. Wir brauchen niemanden mehr um Erlaubnis bitten, wann, wo, wie lange, wie oft, zu welcher Zeit wir gottesdienstliche Veranstaltungen haben können. Es liegt einzig an uns, wie gut und oft wir unsere Räumlichkeiten nutzen. Gott hat das Seine getan.

Dazu ein Wort aus Psalm 31: „ Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, dass du mein Elend ansiehst und nimmst dich meiner Not an. Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“

nach einem Bericht von G. M.